Kinobesuch mit Zeitzeugeninterview
Am 19.09.2018 erhielten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen unseres Gymnasiums durch den Greizer Theaterherbst die Möglichkeit, im Rahmen des Faches Geschichte den Spielfilm „Das schweigende Klassenzimmer“ zu sehen. Er hatte erst im Februar diesen Jahres seine Weltpremiere bei der Berlinale, die Dietrich Garstka noch erleben durfte, denn auf seinem gleichnamigen Sachbuch beruht die Geschichte um eine Abiturklasse aus der DDR, die mit einer Schweigeminute für die Opfer des ungarischen Volksaufstandes 1956 Solidarität bekunden wollten und dafür zu Staatsfeinden erklärt wurden. (Bild: Ostthüringer Zeitung/Tobias Schubert)
Das Besondere an diesem Besuch war, dass im Anschluss Karsten Köhler - der ehemalige Klassensprecher dieser Abiturklasse – mit unseren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kam, offene Fragen zu den Hintergründen beantwortete und damit eine Brücke zwischen Spielfilm und Geschichte anhand des Fallbeispiels schlug. Er selbst flüchtete damals mit weiteren Mitschülern in die BRD, um dort sein Abitur machen zu können, da aufgrund des kollektiven Schweigens über den vermeintlichen Initiator die gesamte Klasse vom Abitur in der Deutschen Demokratischen Republik ausgeschlossen wurde.
Es war ein Unterricht der besonderen Art, der das Interesse unserer Schülerinnen und Schüler weckte. Besonders erfreulich ist, dass sich Herr Köhler gern bereit erklärt, unser Gymnasium in den kommenden Jahren zu besuchen, um offen über seine Geschichte hinter dem Film zu sprechen und den Schülern einen anderen Zugang zu diesem Abschnitt deutsch-deutscher Geschichte zu geben.